Anlässlich des 25. Jahrestages der deutschen Wiedervereinigung kündigte das Bundesministerium für Digitales und Verkehr 2015 die Schaffung eines Radwegs Deutsche Einheit an.
Doch zunächst war eine Menge Arbeit zu bewältigen, bevor der Radweg ein Jahr später eröffnet werden konnte.
Im Rahmen eines umfangreichen Konzeptes musste der genaue Verlauf festgelegt sowie die Elemente bestimmt werden, die das Besondere dieses Radwegs ausmachen. Schnell war klar, dass neben radtouristischen Aspekten auch der historische Kontext sowie digitale Komponenten eine große Rolle spielen sollten.
Nachdem die fast 1.100 km lange Strecke von Bonn nach Berlin feststand, wurde sie von einem auf Radverkehr spezialisierten Ingenieurbüro komplett befahren und auf ihre Tauglichkeit hin überprüft.
Parallel fanden Gespräche mit den beteiligten Bundesländern statt, die zu einer speziellen Bund-Länder-Vereinbarung führte. Nach und nach wurden die Städte und Gemeinden, die am Radweg lagen, einbezogen.
Mehr als 100 Highlights entlang der Strecke, die die Vielfalt und Entwicklung deutsch-deutscher Geschichte zeigen, wurden identifiziert und als solche ausgewiesen. Bei ihrer Auswahl wurde dem Zusammenwachsen Deutschlands seit der Wiedervereinigung besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
Ein Architekturbüro wurde beauftragt, neuartige Radstätten zu entwickeln. Diese modular aufgebauten Landmarken bieten Radfahrenden unterwegs Orientierung, Service und Information. Die zwei ersten Radstätten wurden 2016 in Berlin und Bonn eröffnet. Viele weitere folgten in den nächsten Jahren.
Das erste Mal wurde der Radweg im Sommer 2016 für Radtouristen sichtbar als seine Ausschilderung mit Wegweisern bzw. Plaketten über die gesamte Strecke von 1.100 km erfolgte.
Digitale Komponenten prägen den Radweg deutlich und eröffnen den Radfahrenden zeitgemäße Möglichkeiten der Information. Zu diesen digitalen Elementen gehört eine eigene Website des Radwegs ebenso wie vernetzte Touchscreens in den Radstätten, die darüber hinaus ein kostenloses WLAN anbieten.
Wir leben in einem sehr mobilen Zeitalter. Deshalb gibt es natürlich auch eine App zum Radweg Deutsche Einheit, die unterwegs eine echte Navigation ermöglicht. Nach einem fundierten Abwägungsprozess entschied man sich zur Zusammenarbeit mit einem führenden Anbieter, dessen preisgekrönte App inkl. einem speziellen RDE-Paket allen Radfahrenden kostenlos zur Verfügung steht. Auch an die wachsende Zahl derer, die ein Elektrofahrrad nutzen, wurde gedacht. Für sie gibt es an allen Radstätten die Möglichkeit, ihre Akkus wieder aufzuladen.
Nachdem alle Vorbereitungen weit vorangeschritten waren, machte sich eine Gruppe von Auszubildenden des ehemaligen Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur, jetzt Bundesministerium für Digitales und Verkehr, auf den Weg und befuhr den Radweg ein zweites Mal von Bonn bis Berlin. Über ihre Erlebnisse berichteten sie in einem Blog.
Im Jahr 2020 anlässlich „30 Jahre Deutsche Einheit“ hat sich die Fotografin Mina Esfandiari auf den Weg aufgemacht, den Radweg Deutsche Einheit von Bonn nach Berlin – von West nach Ost – zu befahren. Ihre Eindrücke und Begegnungen am Radweg hat sie in einer Ausstellung dokumentiert. Einen Einblick in ihre Dokumentation finden Sie unter dem Link: Von B nach B.
Zu dieser Tour ist auch das Buch „von B nach B“ im Verlag Hausemer, Georges/capybarabooks s.à.r.l. erschienen.