Von ihrer Quelle bei Stiege fließt die Selke an herrlichen Wäldern und Wiesen vorbei. Zu Füßen von Felsen und Klippen verlässt sie bei Meisdorf den Harz. Mit 660 Hektar ist das Selketal das größte Naturschutzgebiet der Region, in dem Autos tabu sind. Zwischen Meisdorf und Mägdesprung erschließt sich dem Wanderer und Radfahrer eine herrliche Landschaft. Die Steilhänge im Selketal weisen eine vielfältige Flora und Fauna auf. Hier ist auch das Revier der sehr scheuen Wildkatze. Bilche (Schlafmäuse), Spitzmäuse und mehrere Fledermausarten haben sich angesiedelt. Feuersalamander und viele weitere Lurcharten bewohnen die feuchten Wiesen. Im Altholz der Steilhänge konnte sich die größte baumbrütende Mauerseglerkolonie Mitteleuropas erhalten. In Wassernähe sind Eisvogel, Gebirgsstelze und Wasseramsel zu beobachten. Im 19. Jahrhundert von Korsika und Sardinien angesiedeltes Muffelwild gehört heute zum regionalen Wildbestand im Selketal. Seit 180 Jahren war der Luchs aus dem Harz verschwunden. Nach der Auswilderung der ersten Tiere im Sommer 2000 ist der Luchs wieder zu einem festen Bestandteil der Harzer Fauna geworden. Heute wird das "Luchsprojekt Harz" in Kooperation mit den zuständigen Ministerien in Sachsen-Anhalt und Thüringen durchgeführt.
Foto: © Klaus Wycisk